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Die "Online-Bibliothek der deutschsprachigen Slavistik 1993-2006 (Olbislav)" ist an der Universitätsbibliothek Potsdam als Fortsetzung der Bibliographie der deutschsprachigen Slavistik entstanden. Der Zeitraum umfasst die Erscheinungsjahre 1993 bis ca. 2006 ist aber bei Weitem nicht vollständig gesammelt. Die Schlagwortliste befindet sich hier.
| ID | 8261 |
| Autor | Giger, Markus |
| Titel | Die Sprachsituation der Slovakei: Diglossie in der Vergangenheit und ihre Spuren in der Gegenwart |
| Erschienen | van Leeuwen-Turnovcová, J., Richter N. (Hrsg.): Entwicklung slawischer Literatursprachen, Diglossie und Gender 143, 2006, 91-125 |
| Ort | München |
| Verlag | Otto Sagner |
| Reihe | Specimina Philologiae Slavicae, 143 |
| Klassifikation | Morphologie/Flexion Mittelslowakisch |
| Schlagwörter | Sprachgeschichte Slovakisch |
| Soundex | S8174; S8540; D2458; V0746; S8176; G4467 |
| Abstract | Im Aufsatz wird das Verhältnis zwischen Slovakisch und Tschechisch im 16.- 20. Jhdt. in der Slovakei diskutiert. Dabei werden die Begriffe "predspisovné obdobie", "slovakizovaná čeština", "kultúrna slovenčina", "spisovná slovenčina staraieho typu", "slovensko-český jazyk" usw. vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit wird der Konzeption von K.V. Lifanov gewidmet. Im zweiten Teil werden die grundsätzlichen Möglichkeiten und Probleme, welche mit der Identifikation genetisch slovakischer Elemente in tschechischen Texten aus der Slovakei verbunden sind. Es werden sieben grundlegende Konstellationen unterschieden, je nachdem ob die Entwicklung im Slovakischen und Tschechischen historisch divergent, konvergent oder parallel. In Abhängigkeit von der konkreten Konstellation können einzelne Elemente für die Bestimmung der Slovacität eines Textes relevant sein oder nicht. Berücksichtigt wird auch die historische Dialektologie. Ausgehend davon werden im dritten Teil einige Postulate von Lifanov bezüglich der Möglichkeit, die Verselbständigung der schriftsprachlichen Usus in der Slovakei anfangs des 17. Jhdt. zu belegen, relativiert, andere hingegen bestätigt. Es wird betont, dass es in Zukunft nötig sein wird, vermehrt Textkorpora aus denselben historischen Zeitabschnitten aus der der Slovakei und den Böhmischen Ländern parallel zu untersuchen. Im vierten Teil wird die Anwendung des Begriffs der Diglossie auf die ältere slovakische Sprachsituation bei Lifanov und Lauersdorf analysiert und im jeweiligen Begriffskontext eingeordnet. Dabei wird das Postulat entwickelt, dass die frühneuzeitliche slovakische Sprachsituation ähnlich diglossisch war wie andere zeitgenössische europäische Sprachsituationen, mit dem Unterschied, dass die slovakischen Lutheraner zwei H-Varietäten verwendeten, nämlich das schriftsprachliche Tschechische ihrer Zeit und das "slovakisierte Tschechische" oder "schriftsprachliche Slovakische älteren Typs", welche verschiedene Prestigeaspekte aufwiesen. Im weiteren wird die Umwertung der als endoglossisch empfundenen diglossischen Sprachsituation zu einer exoglossischen verfolgt (das Tschechische ist nicht mehr die "eigene" Sprache), welche Raum gibt für die vermehrte Einführung genetisch slovakischer (umgangssprachlicher und dialektaler) Elemente in die Schriftsprache. So entsteht eine neue endoglossische Diglossiesituation, welche schliesslich überwunden und durch eine Situation "Standard mit Dialekten" ersetzt werden kann (die Standardsprache hat Muttersprachler und dient auch der informellen Kommunikation). Im fünften Teil schliesslich wird das weitere Verhältnis zwischen Slovakisch und Tschechisch ab dem 19. Jhdt. verfolgt und die Kontinuitätsaspekte dieser Entwicklung durch alle Peripetien verfolgt. |
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